XII. Zukunftsforum Islam
28. Februar bis 01. März 2020
in der 
Hochschule Düsseldorf

Unter einem Dach
Heimat und Identitäten in der Einwanderungsgesellschaft

 


Das Zukunftsforum Islam (ZFI) wird vom 28.02 – 01.03.2020 zum 12. Mal, diesmal in der Hochschule Düsseldorf, stattfinden. 

Initiiert wurde das Format im Jahr 2006 von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Es hat in den vergangenen 14 Jahren Musliminnen und Muslimen, aber auch Nichtmusliminnen bzw. Nichtmuslimen eine Plattform zu lebendiger Diskussion und Vernetzung geboten. Das Zukunftsforum Islam war dabei vor allem auch ein innermuslimischer Resonanzraum für gesamt-gesellschaftlich kontrovers diskutierte Themen aus den Schwerpunktbereichen Integration und Partizipation im Spannungsfeld von Gesellschaft und Religionszugehörigkeit. Das Zukunftsforum Islam hat so in den vergangenen Jahren die Entwicklung der muslimisch-deutschen Zivilgesellschaft begleitet bzw. ihr einen Raum geboten.

Mit dem Jahr 2017 hat der neu gegründete Trägerverein Zukunftsforum Islam e.V. die Veranstaltungsleitung übernommen. Die sensible Konstellation von muslimischer Community einerseits und der Bundeszentrale für politische Bildung andererseits wurde vertrauens-bildend und produktiv weiter entwickelt. Entscheidend hierfür war, dass das Zukunftsforum Islam Offenheit und Partizipation zu Wesensmerkmalen seiner Tagungen gemacht hat.

„Zurück in die Zukunft – Muslimische Generationen im Wandel“ in Mannheim war im Jahr 2018 der erfolgreiche Start unter der neuen Trägerschaft.

Während Muslime im öffentlichen Diskurs nach wie vor überwiegend in einem politischen Framing (durch Flüchtlingsbewegungen aus Nahost, islamistische Anschläge in Europa, die aktuelle Politik der Türkei unter Erdoğan etc.) wahrgenommen werden, ist muslimisches Leben in Deutschland abseits der Scheinwerfer in einem lebenspraktischen Wandel begriffen. Bundesweit sind mutige und visionäre Initiativen, (Bildungs-) Träger, Formate und korporatistische Modelle in Erscheinung getreten. Sie alle eint das Ziel, für gesamt-gesellschaftliche Fragestellungen Verantwortung zu übernehmen und gleichermaßen für muslimische Belange in Aktion zu treten. Motivation ist dabei vielfach der Wunsch, nicht nur zu reagieren (etwa auf den so genannten „Islamdiskurs“), sondern aktiv und gestalterisch zu wirken.

Das XII. Zukunftsforum Islam soll weiterhin dieser Entwicklung Rechnung tragen. Während in vergangenen Jahren Muslime vielfach als Gegenüber der Mehrheitsgesellschaft fokussiert wurden, soll nun ihre Identifikation und Zugehörigkeit zu dem Land, in dem sie leben, im Mittelpunkt stehen.

Unter dem Titel

Unter einem Dach
Heimat und Identitäten in der Einwanderungsgesellschaft

wird sich das nächste Zukunftsforum Islam diesem Selbstverständnis muslimischer Zivilgesellschaft in Deutschland widmen. Das XII. Zukunftsforum Islam wird sich u. a. mit den folgenden Aspekten beschäftigen:
  • Mit wievielen Identitäten leben wir?
  • Wie entsteht Heimat? Gibt es nur eine Heimat?
  • Was bedeutet jungen Menschen und Muslimen das Grundgesetz ? 
  • Wie viele Generationen lang bleiben Menschen „Menschen mit Migrationshintergrund“?
  • Rolle der Identität und politischer sowie gesellschaftlicher Partizipation für die Entwicklung von Identitäten?
  • Wer ist eigentlich „wir“ und wer sind „die Anderen“? Wer ist die „Mehrheitsgesellschaft“, wer die „Minderheitsgesellschaft“ und wo brauchen wir solche Begriffe?
  • „Männer und Frauen sind gleichberechtigt (Art. 3 GG): kaum eine Formulierung stieß auf so heftigen gesellschaftlichen Widerstand; 70 Jahre später … Wo stehen wir?
  • Art. 4 GG: Wo stehen wir angesichts der partiell geäußerten These: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland."
  • Vorbildhafte Kooperationskonzepte in Kommunen, Ländern und Bund oder mit Kirchen und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren (Leuchturmprojekte)
  • Perspektiven innerislamischer Diskurse: Strategien, Konzepte und Erfahrungen
  • Beitrag von in Deutschland ausgebildeten islamischen Theologen zum gesellschaftlichen Miteinander
  • Soziale Teilhabe von Muslimen in Deutschland im Kontext Sozialer Arbeit in der Migrationsgesellschaft (auch „muslimische Wohlfahrtspflege“)
Zur Fachtagung reist ein interdisziplinäres Fachpublikum, sowie interessierte Öffentlichkeit aus dem gesamten Bundesgebiet an. Die Fachtagung bietet eine Mischung aus hochqualitativen Vorträgen, Podiumsdiskussionen, interaktiven Themenbausteinen, Workshops und Workcafés.

Tagungsorganisation: Samy Charchira, Marfa Heimbach


Die Tagung wird gefördert durch